Exzellenter Sommer Tagebuch
Samstag, 20.09.2025
Heute konnten wir endlich mal ein bisschen ausschlafen – nach der vollen Woche mit vielen neuen Eindrücken war das echt nötig. Nach einem schnellen Frühstück mit der Gruppe ging es dann los zum Teaching: ein Untersuchungskurs, der wirklich spannend und sehr praxisnah war. Wir waren in kleineren Gruppen eingeteilt und haben an verschiedenen Stationen unterschiedliche Untersuchungstechniken zu den Themen Abdomen, HNO, Neurologie und Thorax geübt. Die Anleitung war super, wir konnten viel selbst ausprobieren und hatten genug Zeit, um Fragen zu stellen. Am Ende gab es noch eine Anamnese-Übung: Zwei Personen hatten jeweils Arzt/Ärztin und Patient*in als Rolle, der Rest hat beobachtet und Feedback gegeben. Insgesamt hat mir das Teaching richtig gut gefallen – es war strukturiert, praxisorientiert und hat auch einfach Spaß gemacht.
Anschließend ging es noch auf einen kurzen Kaffee-Stopp, bevor wir für unser Grillen im Haus Viechtach einkaufen waren. Dort haben wir uns am Abend mit den anderen Häusern getroffen, zusammen gegrillt, in der Sonne im Garten gesessen und eine Runde Spikeball gespielt. Als die Sonne unterging, sind wir noch auf ein Feld gelaufen und haben dort den Sonnenuntergang angeschaut – ein richtig schöner Abschluss. Danach gings zurück nach Hause und wir sind ziemlich müde ins Bett gefallen.
Heute ist das erste Wochenende der 30-tägigen Famulatur. Meine Mitbewohnerin Franzi und ich halten unseren frühen Schlafrhythmus bei und stehen um 7:30 auf, um auf den Wanderwegen rund ums Haus joggen zu gehen. Der Pfad ist ein idyllischer, grüner Trampelweg, der einem kleinen Fluss folgt, und wir laufen wie Kinder durch das nasse Moos – und freuen uns riesig darüber.
Um 9 Uhr kommen wir in Regen an, zur Samstagvormittags-Fortbildung über Neurologie, körperliche Untersuchung, Abdomen und Herz-Thorax, angeleitet von wunderbaren, ehrenamtlichen Ärzten aus umliegenden Praxen.
Um 14 Uhr sind wir wieder zuhause. Alle meine Mitbewohner fahren zu einer Grillparty in Viechtach, zu einem Haus anderer Famulanten. Ich bleibe zurück und arbeite für die Uni. Die Woche war sehr intensiv und hat die volle Aufmerksamkeit gefordert, während man ständig von Menschen umgeben war. Zukünftige Bewerber seien gewarnt: Es ist eine großartige Erfahrung im Hier und Jetzt, mit viel Sozialleben, wenig Bildschirmzeit – aber leider auch nicht viel Raum, um Kursarbeiten abzuschließen oder an der Doktorarbeit zu schreiben. So habe ich heute schweren Herzens einen spaßigen Tag geopfert, um trotzdem etwas zu schaffen.
Am Abend radele ich durch den Bayerischen Wald und recherchiere, was man hier so unternehmen kann. Wir wohnen direkt neben einem riesigen Mountainbike-Park – also dachte ich mir, dass ich mir ein Mountainbike besorge und mich auf die Trails stürze.
Danach arbeite ich fünf Stunden an meinem Laptop, schreibe Aufgaben, lese und beantworte E-Mails – und siehe da, plötzlich ist Sonnenuntergang. Obwohl ich beschlossen hatte, einen spaßigen Tag dem Arbeiten zu opfern, will ich den allerersten Sonnenuntergang am ersten freien Wochenende nicht verpassen. Also schwinge ich mich auf mein E-Bike und fahre ziellos durch die Hügel, in denen wir wohnen, und telefoniere dabei mit Freunden. Der Bergrücken ist wunderschön, wenn die Sonne dahinter versinkt.
Wieder zuhause erledige ich noch etwas Arbeit (unter anderem diesen Text). Meine Freunde kommen müde und glücklich von der Grillparty zurück. Wir tauschen Geschichten aus, plaudern entspannt, lachen ein paar Mal und gehen dann ins Bett.