Exzellenter Sommer Tagebuch
Dienstag, 16.09.2025
Heute war der zweite Tag in der Allgemeinmedizin-Praxis im bayerischen Wald, ein weiterer neuer Anfang in einem fast schon vertrauten Umfeld. Die Praxis liegt in der gemütlichen Stadt Regen direkt am gleichnamigen Fluss und beim Verlassen des Parkplatzes sah ich schon die ersten Patienten in die Praxis kommen. Das Wetter war kühl aber sonnig.
Mein Tag begann mit einem kurzen Rundgang durch die Praxis. Der Arzt, der hier seit Jahren arbeitet, begrüßte mich mit einem Lächeln und erklärte mir nochmal wo alles zu finden ist: von den verschiedenen Untersuchungsräumen bis hin zu den Formularen, die man gewöhnlich ausfüllt. Es ist erstaunlich, wie viel Verantwortung auf so kleine Räume verteilt ist. Danach lernte ich meine fünf Patienten kennen – eine Mischung aus Routinekontrollen,Impfungen und einigen akuten Beschwerden.
Mit einem der Patienten, einem Mann, sprach ich über lokale Gewohnheiten und den doch teils nicht ganz so leicht verständlichen Dialekt, und bei einem jungen Mann, der an wiederkehrenden Kopfschmerzen litt, bemerkte ich die Bedeutung einer gründlichen Anamnese: Lebensumstände, Schlafgewohnheiten, Bildschirmzeit. Es war beeindruckend zu sehen, wie kleine, alltägliche Veränderungen eine große Wirkung haben können.
Zu Mittag gab es in der Praxis eine kurze Pause, danach ging es direkt weiter zum ersten Teaching, bei dem wir uns gegenseitig in der Gruppe verschiedene Patientenfälle vorgestellt und das ganze nochmal eruiert haben. Zusätzlich besprachen wir davor die Bedeutung von praxisbezogenen Scores, welche man gut in der Allgemeinmedizin nutzen kann. Zusammen mit einer sehr netten PJlerin, haben wir besprochen was gut und was schlecht mit unseren bisherigen Patienten gelaufen ist. Was man in Zukunft zum Beispiel noch besser machen könnte und was bereits sehr gut gelaufen ist.
Am Abend haben wir alle zusammen gekocht und den Abend gemütlich ausklingen lassen.
Ich gehe heute mit dem Gefühl hinaus, dass Lernen nichts Abgetrenntes ist, sondern ein stetiger Begleiter – aus jeder Patientengeschichte, aus jeder Beobachtung, aus jedem Gespräch. Und ich freue mich darauf, morgen wieder in der Praxis zu stehen, neue Fragen zu stellen, zuzuhören und mit meinen Freunden den nächsten schönen Moment im Haus in Grafenau zu genießen.
Der Tag beginnt um 6 Uhr morgens. So ganz habe ich mich noch nicht an die Aufstehuhrzeiten gewöhnt. Erstmal ein Kaffee! Leider sind die Kaffeefilter alle, also doch nicht. Ich mache mich fertig, packe meine Sachen und laufe noch schnell rüber zum Hofladen.
Für den Sonographiekurs am Mittwoch möchte ich jedem Vortragenden ein kleines Geschenk mitbringen. Ich entscheide mich für Sauerkirsch-, Zwetschgen- und Johannisbeermarmelade. Um 7 Uhr fahren wir auch schon los. Wir sind zu viert und müssen eine ganze Strecke fahren, um alle vier bei ihrer jeweiligen Praxis abzuliefern. Ich werde einige Minuten von der Praxis abgesetzt und spaziere noch durch das morgendliche Vilshofen. Die Mündung der Vils in die Donau ist wunderschön und schon dahinter liegt der pittoreske Marktplatz, an dem auch direkt die Gemeinschaftspraxis liegt.
Ich ziehe mich um und lerne direkt die Ärztin kennen, die ich heute begleite. Ich gehe den Vormittag über mit ihr mit. Sie nimmt sich sehr viel Zeit für die Patienten und erklärt mir auch sehr viel. Die Fälle, die ich miterlebe, sind sehr divers und reichen von rheumatischen Erkrankungen über Infektionserkrankungen und OP-Nachsorge. Ich kann heute auch selbst eine Ultraschalluntersuchung des Abdomens durchführen.
Um 12 Uhr muss ich die Praxis auch verlassen, um noch rechtzeitig nach Regen zu kommen. Wolfgang berichtet uns über das Arriba-Tool mit dem man Patienten das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen visuell vermitteln kann. Im Anschluss kommen zwei PJ-Studierende aus Wolfgangs Praxis, die mit uns die Fallbesprechung machen. Jeder von uns hat einen interessanten Fall aus der Praxis mitgebracht, der jetzt vorgestellt werden kann.
Im Laufe des Nachmittags bin ich ziemlich müde geworden. Wir fahren zurück nach Bad Griesbach und müssen uns jetzt noch um das Abendessen kümmern. Heute machen wir Flammkuchen. Nach dem Essen spielen wir noch ein Kartenspiel und vor dem Schlafengehen schaue ich mir noch Videos zur Abdomensonographie an, um mich auf den Sonographiekurs am nächsten Tag vorzubereiten.



