Exzellenter Sommer Tagebuch
Mittwoch, 09.10.2025
Der Tag begann für mich heute wie immer um 6:30 Uhr. Nach einer Dusche, die langsam alle meine Lebensgeister geweckt hat, haben wir im Haus Viechtach gemeinsam gefrühstückt. Das vorletzte Mal – die Zeit ist so schnell vergangen!
Wir haben das Glück, nur fünfzehn Minuten zur Klinik in Viechtach einplanen zu müssen. Deshalb konnten wir noch in Ruhe einen Kaffee trinken, bis wir aufbrechen mussten.
In der Klinik angekommen, begrüßt von Peppa (dem Service-Roboter), geht es für Anne, Stephie und mich als Erstes zur Morgenbesprechung. Dort werden die Patient*innen besprochen, die in der Nacht zuvor im Krankenhaus aufgenommen wurden. Danach geht es zur Visite auf die Intensivstation. Die Ärzt*innen nehmen sich zwischendurch die Zeit, uns die Details der Fälle zu erzählen und uns dabei Tipps im Umgang mit diesen Diagnosen zu geben.
Wir können uns jeden Tag aussuchen, welche Abteilungen der Klinik wir uns genauer anschauen möchten. Das hat uns im Laufe der vier Wochen viele Freiheiten gegeben. Heute haben wir uns dazu entschieden, in das Herzkatheterlabor zu gehen. Das Personal dort empfängt uns sehr herzlich und erzählt uns die Vorgeschichte des Patienten. Wir können zusehen, wie ein hochgradig stenosiertes Herzkranzgefäß mit einem Stent wieder geöffnet wird. Nach dem Eingriff nimmt sich der Oberarzt noch ein wenig Zeit, um den Fall und die Vorgehensweise mit uns zu besprechen.
Dann klingelt unser Klinik-Telefon. Zugänge und Blutentnahmen stehen an! Die Patient*innen sind sehr geduldig, auch wenn wir ab und zu auch mal neben die Vene stechen. Mein Klinik-Telefon klingelt noch einmal. Wir können eine arterielle Blutgasanalyse durchführen. Ein Arzt zeigt uns geduldig die Technik und lässt uns dann selbst in der Arterie Blut abnehmen.
Nach dem kostenlosen Mittagessen in der Klinik, gehen wir zu Rossmann. Wir haben eine Mission: Die Dankes-Karte für die verschiedenen Stationen. Wir drucken ein Foto von uns aus und kaufen noch ein paar Kuchenzutaten. Denn zuhause angekommen geht es an das große Backen!
Alle möchten ihren Praxen Kuchen oder Kekse backen, deswegen ist die Nutzung des Backofens eng durchgetaktet. Wir backen einen Fanta-Kuchen, außerdem gibt es noch Kirsch-Marmorkuchen und Zimtsterne.
Am Nachmittag haben wir uns spontan entschlossen, einen Friseurtermin zu buchen. Mit zwei Freund*innen ging es nach Viechtach in einen kleinen und schönen Friseursalon. Sehr zufrieden machen wir uns mit frisch geschnittenen Frisuren wieder auf den Weg nach Hause.
Dort beschreiben wir die Dankeskarten und kleine Briefe füreinander – gemütlich auf der Couch.
Wie ein tägliches Ritual führen wir wieder einmal die ewig lang erscheinende Autokolonne an, die sich hinter einem der vielen Traktoren hinterher zieht. Während uns ein BMW in der uneinsehbarsten Kurve Bayerns überholt, genießen wir die Fahrt mit guter Musik und einem Allgemeinmedizin Podcast.
Zu Beginn der Famulatur sind wir bei strahlendem Sonnenschein zur Praxis gefahren, doch mittlerweile sehen wir von den Dörfern an denen wir vorbeifahren nur noch die Kirchtürme, die ihren Weg aus dem Nebel gefunden haben.
Heute ist der vorletzte Tag in der Praxis. Das bedeutet, wir können noch einmal alles, was wir neu gelernt haben, rekapitulieren und anwenden. Viele Check-Up’s, Körperliche Untersuchungen und Anamnesen später sitzen wir auch schon wieder im Auto auf dem Weg zu unserer Ferienwohnung. Der Kofferraum vollgepackt mit Zutaten für Brownies, SchockoCrossies und Flammkuchenbrezeln: unser Dank, den wir morgen mit in die Praxen mitnehmen werden.
Über die Abendplanung müssen wir uns heute keine Gedanken machen – wir und unsere Ärzt*innen sind vom Landkreis in ein italienisches Restaurant eingeladen. Es war spannend heute Abend unsere Ärztinnen und Ärzte noch einmal persönlicher zu begegnen und tiefer über ihre Motivationen und Gedanken bezüglich ihrer Landarztstelle zu sprechen. Und wieder einmal wurde ein Pressebild für die Zeitung gemacht 😉
Vielen Dank an die Gesundheitsregion Plus Passauer Land für das Essen und die Gespräche!
Den Abend lassen wir wie so oft mit einer Runde Wizard und Tee ausklingen.



