Exzellenter Sommer Tagebuch
Samstag, 27.09.2025
Der Tag im Ferienhaus Gierl in Viechtach begann schon beim Frühstück mit lebhafter Diskussion: Wer fährt mit wem, welches Auto wohin, und wie kriegen wir das überhaupt organisiert? Es war fast wie ein kleines Schachspiel, bis jede:r eine passende Fahrgemeinschaft gefunden hatte. Doch dann konnte der Vormittag richtig starten.
Das Teaching zu chronischen Erkrankungen war dicht gefüllt, aber dieses Mal hatte es etwas besonders Greifbares. Wir sprangen von Thema zu Thema und überall blitzten Geschichten aus der Praxis auf:
Bei der koronaren Herzkrankheit wurde klar, wie leicht Patient:innen in die Falle tappen: Sobald die Schmerzen nachlassen, denken manche, die Medikamente wären überflüssig – eine gefährliche Fehleinschätzung.
Im Block zu Diabetes mellitus wurde deutlich, dass gerade unscheinbare Dinge wie die regelmäßige Kontrolle der Füße über den Verlauf entscheiden können. Selbst ohne Beschwerden können kleine Veränderungen große Folgen haben.
Besonders spannend fand ich den Vergleich von COPD und Asthma. Obwohl sich beides für Betroffene ähnlich anfühlt – wie das mühsame Hochgehen von zwei Stockwerken, das wir selbst auch mithilfe eines Strohhalms ausprobieren durften – sind die Ursachen doch sehr verschieden. Man merkt erst bei genauerem Hinsehen, wie wichtig diese Unterschiede sind.
Zum Schluss dann noch die Herzinsuffizienz: Wir sprachen über Behandlungsmöglichkeiten und – für viele neu – die Nachsorge anhand des LL MMM-Schemas. Es wirkte wie eine Art roter Faden, der den Patient:innen Halt geben soll – und uns daran erinnert, wie viel Organisation und Begleitung dazugehört.
So entstand ein Gesamtbild: Chronische Krankheiten lassen sich nicht mit einer schnellen Erklärung abhandeln, sondern brauchen viel Geduld, Klarheit und Begleitung.
Am Nachmittag teilten sich unsere Wege: Eine Gruppe aus Viechtach wanderte mit einigen aus den anderen Häusern zu den Rißlochfällen. Dort gab es zwar leider kein Essen mehr, dafür aber eine kleine Abkühlung direkt am Wasserfall. Eine andere Gruppe besuchte das Glasdorf in Arnbruck, bestaunte das Museum und streichelte die Tiere im kleinen Zoo. Für mich und eine Mitbewohnerin ging es sportlich zu: von Mais nach Thalersdorf und zurück nach Arnbruck liefen wir unsere Runde und genossen dabei die ruhige Landschaft.
Am Abend traf sich unser Haus wieder. Zum Essen gab es vegane Dönertaschen – geschmacklich hervorragend, in der Handhabung allerdings eher instabil. Damit ging der Tag abwechslungsreich und zufriedenstellend zu Ende.