Exzellenter Winter Tagebuch
Donnerstag 13.03.2025
Der Wecker hat, in alter Tradition, um sechs Uhr morgens geklingelt. Vom Balkon erstreckt sich bereits der Blick über die Berge und den Wald, durch den wir dann den ersten Teil unseres 45-minütigen Weges fahren. Als ich die ersten Tagebucheinträge der letzten Jahre gelesen habe, hätte ich nicht gedacht, dass auch mir diese Selbstständigkeit in meiner Praxis eingeräumt wird. Dennoch darf ich seit dem ersten Tag mit großer Freude Anamnese und Untersuchung alleine machen, um anschließend mit dem Arzt gemeinsam den Rest zu besprechen. Heute wurde mir auch das erste Mal gezeigt, wie ich meine Befunde dokumentieren kann. Die Ärzt*innen sind super lieb und schaffen eine sehr angenehme Atmosphäre, um sich und das bereits Gelernte im eigenen Tempo testen zu dürfen.
Wir konnten heute seit langem mal wieder gemeinsam in unserer Unterkunft Mittag essen, da wir unser heutiges Teaching am Nachmittag bei uns in Viechtach hatten. Die Leute aus Waldmünchen sind ebenfalls dazu gekommen. Wir haben in großer Runde Fälle besprochen, die wir alle aus unseren Praxen mitgebracht haben. Von Grippe bis Schwindel war alles dabei und wir haben viel Sicherheit im generellen Vorgehen mit Symptomen in einer Hausarztpraxis bekommen. Nach einem bergigen Spaziergang im Wald, der direkt vor unserer Haustür beginnt, gab es Chili mit Baguette für alle zum gemeinsamen Abendbrot. Anschließend lassen wir den Abend mit Gesprächen und Spielen ausklingen, bis die Waldmünchner sich wieder auf den Weg machen müssen.
Wir sind um 6:20 Uhr aufgestanden und entspannt in den Tag gestartet. Nach einem stärkenden Frühstück inkl. Kaffee gings los in die Praxis, wo wir um kurz vor acht angekommen sind. Obwohl mein betreuender Arzt Notarztdienst hatte, verging der Vormittag recht ruhig. Viele grippale Infekte und andere kleinere Fälle. Nach dem gestrigen Sonokurs, durfte ich meine neu erlernten Fähigkeiten gleich am Patienten beweisen und eine entzündete Gallenblase schallen. Um 11:30 war die Sprechstunde vorbei und nachdem unsere Fahrgemeinschaft wieder vollständig eingesammelt war, haben wir uns beim Bäcker mit Mittagsessen versorgt. Die einstündige Fahrt nach Viechtach verging sehr ruhig, wir waren alle etwas müde. Dort haben uns die Viechtacher freundlich mit Kaffee empfangen und umsorgt. Bald hat auch das Teaching mit der Fallbesprechung gestartet, was wirklich interessant war. Im Anschluss hat sich ein Teil von uns für einen Waldspaziergang entschieden. Wir sind eine ausgiebige Runde durch den Forst gegangen und haben die Ruhe genossen. Zum Abendessen wurden wir von den Viechtachern eingeladen. Es gab Chili sin carne und alle hungrigen Bäuche wurden gefüllt. Danach gab es noch ein frohes Beisammensein, Spiele spielen und sich austauschen. Der Abend verging rasch und gegen neun, haben wir uns auf den einstündigen Rückweg nach Waldmünchen gemacht, denn die Müdigkeit hat uns auch an diesem Abend nicht verschont. Um uns auf der Heimfahrt wach und bei Laune zu halten, haben wir dem Deutschrap gehuldigt und sind mit der besten Stimmung wieder in Waldmünchen angekommen.